BIENEN-
Toscanshe Berufsimker helfen sich und auch anderen
Berchtold Lehnherr, Krattigstrasse 55, 3700 Spiez
In San Vincenzo in der südlichen Toskana hegen Divo und Marco Mantovani neue Pläne mit dem Ausbau ihrer Imkerei.
Bevor sie aber zu produzieren beginne, haben sie die Absatzkanäle ausgebaut. Sie helfen aber nicht nur sich selber, sondern auch andern Jungimkern beim Aufbau ihrer Imkerei.
„Neuerdings haben wir unseren Honig auch im Coop-
Kleinlastwagen und Ökonomiegebäude
Die Anwanderung in die verschiedenen Trachten erfolgt neuerdings mit einem Allradangetriebenen Daewoo-
Das neue Ökonomiegebäude soll es Divo und Marco ermöglichen, rationeller zu arbeiten und ihren Imkerbetrieb zu sichern. Für Absatzkanäle bis in die grossen Verteiler haben sie ja schon vorgesorgt. Die Nachfrage nach regionalem Honig ist gut, haben sie doch bereits innert Monatsfrist rund 1000 Gläser auf einem originellen Stand im Selbstbedienungsladen verkauft. Jetzt müssen sie nur noch weiter Honig und Bienenprodukte produzieren. Mantovani hat auch eine neue Etikette entworfen, diesmal nicht mehr auf dunklem, sondern auf hellem Papier. Sie verwenden ein privates Kontrollsiegel mit Produktionsdatum, Lotnummer und Verbrauchsdatum. Abgefüllt wird ihr Honig in verschiedenen Grössen, vom 250-
Neue, einfache Kästen
Marco imkert wie fast Jedermann in Italien mit dem Dadantkasten. Seit der Varroaseuche werden die Beuten mit einem Varroagitter und Bodenschieber versehen. Das Gitter dient auch gleichzeitig zur Belüftung der Völker während des Wanderns.“Verbrauste Völker gab es früher regelmässig“, sagt Marco,“doch jetzt mit dem Gitterboden erleiden wir dies nicht mehr.“ Früher wiesen die Dadantbeuten eine Flugnische auf, die mittels Gittereinsatz bienendicht verschlossen werden konnte. Im Nu waren die Beuten zur Wanderung bereit. Doch diese Flugnischen sind auch sperrig,vergrössern das Gewicht und beanspruchen mehr Platz auf der Verladebühne des Transporters. „Was nicht nötig ist, lassen wir weg“, erklärt Marco den Bauplan seiner neuen „Dadant-
die so vereinfachte Beute in ihrer Praxistauglichkeit. Sie hat auf jeden Fall den Vorteil, leichter und platzsparend zu sein.“
Jungimker und Jungvölker
Marco Mantovani ist Bienenzuchtberater und Inspektor seines Kreises in der Maremma, wie die südliche Toskana genannt wird. Dieses Jahr hat er einen Anfängerkurs in San Vincenzo in seinem Betrieb durchgeführt. Seine Imkerlehrlinge stammen aus verschiedenen Ländern. Eine Teilnehmerin ist Schottin, ein Teilnehmerin ist Shottin, ein Teilnehmer ist Araber, ein Imkerpaar stammt aus Italien und zwei sind Schweizer, die sich in der Toskana niedergelassen haben: Erich Bleuler lebt schon seit 20 Jahren in Castagneto Carducci und Lukas Berni seit drei Jahren in Donoratico.
Beide haben kürzlich einige Ablegervölker gekauft und damit zu imkern begonnen. Der Start ist ihnen geglückt, denn das Honigjahr war in Italien sehr gut.
Doch jedes Jahr ist anders und die Bienenzucht gleicht auch hier einem Glücksspiel.
Glück hatte auch Mantovani, der von einem Spitzenvolk zweimal der Honigaufsätze und einmal zwei
Magazine,insgesamt acht volle Aufsätze erntete.
„Natürlich sind nicht alle Völker so stark“, gesteht Divo ein„ Mit den starken Völker haben wir noch im September 50 Ableger gebildet“, erzählt er weiter.
Die Bienen finden noch im Spätsommer viel Pollen vom Bossolo, Efeu, bevor die Corbezzolotracht richtig einsetzt.